Altes Pfarrhaus
Altes Pfarrhaus
Das alte Pfarrhaus im Kirchweg 4, in Hanglage über talseitig hohem Sockel mit Rundbogen-Kellereingang, ist ein zweigeschossiger Massivbau mit Walmdach. Zur Sachgemeinschaft zählt auch der Pfarrhof, Pfarrgarten, Remise und Einfriedigung aus Mauer mit Rundbogentor.
Erstellt wurde das Pfarrhaus auf dem Platz des 1505 von Philipp von Weinsberg und Gerhard von Umstadt errichteten Pfründ- und Pfarrhauses.
Schon 1778 machte der Deutschmeisterorden von dem ihm vertraglich zustehenden Recht der Pfarrernennung Gebrauch und wies den bisherigen Benefiziat zu Sillenbach bei Birnbaum in Bayern, Jesuitenpater Stephan Leist, als Pfarrer in Stein an, der sogleich seinen Dienst antrat und in dem von der Gemeinde gepachteten Haus am Rathausplatz eine vorläufige Wohnung bezog. 1779 ließ die Deutschordensverwaltung durch ihren Baumeister Hornstein von Oedheim einem Plan und Kostenanschlag von 2.333 Gulden vorlegen. Holzschlag, Hand- und Fuhrleistungen sowie über die Hälfte der Sachkosten waren durch die Gemeinde aufzubringen.
1782 war das Kellergewölbe fertig, davon zeugt der Schlussstein über dem Eingang. 1785 war das gesamte Gebäude bezugsfertig. 1804 wurde noch das neben dem Pfarrhaus gelegene Gärtchen hinzuerworben und von der Gemeinde mit einer Mauer versehen.
Dieser riesige, hochgewölbte Pfarrkeller bot während des Krieges 1945 vielen Einwohnern Schutz, danach wurde er als Notkirche benutzt.
Seit Einrichtung der Seelsorgeeinheit Neudenau-Stein im Jahr 1981, wohnte kein Pfarrer mehr im Steiner Pfarrhaus. Im Jahr 1994 wurde das Pfarrhaus unter Pfarrer Geißler umfangreich innen und außen renoviert. Die Baukosten betrugen 420.000 DM. Danach wurde das Pfarrhaus überwiegend zu Wohnzwecken genutzt und vermietet. Inzwischen befindet es sich in Privatbesitz.